Weihnachtskrippen aus aller Welt
Sonderausstellung vom 6. November 2018 – 2. Februar 2019
Die Sammlung Dorothea und Joachim Puttkammer
Aus der Sammlung von Dorothea und Joachim Puttkammer, Graal -Müritz, werden Weihnachtskrippen aus aller Welt gezeigt. Dabei kommt es auf größtmögliche Vielfalt an, sowohl auf das Material als auch auf Gestaltung und Größe und natürlich auf das Herkunftsland. So finden wir eine Ebenholzkrippe aus Schwarzafrika, aber auch eine Krippe aus Recyclingmaterial von einer Frauengruppe aus Tansania, Olivenholzarbeiten aus Palästina, das Weihnachtsgeschehen in einem Beduinenzelt aus Jordanien und Zinnkrippen aus Bayern ebenso wie Glasfiguren aus Murano bei Venedig. Neben erzgebirgischen Arbeiten in sehr unterschiedlichen Gestaltungen viele Tonfiguren aus Südamerika und Spieldosen mit der Madonna aus Nordamerika. Auch eine Indianerkrippe und japanische Figuren sind zu sehen.
Eine besondere Liebe hegt Joachim Puttkammer zu Papierkrippen, weil sie meist außerordentlich phantasievoll ausgestaltet sind.
Der Grundgedanke ist immer ein Wort aus dem Johannes- Evangelium: “Das Wort (von Gottes Liebe) wurde Fleisch und wohnte mitten unter uns.“ Jesus kam zu den Afrikanern ebenso wie zu den Europäern, zu den Japanern wie zu den Indianern. Folgerichtig hat dann das Weihnachtsgeschehen den Charakter des jeweiligen Landes.
Kern der Weihnachtkrippen sind immer Maria mit dem Kind, oft Joseph an der Seite. Meist kommen Hirten und Könige dazu, gern mit Ochs und Esel, mit Schafen, Kamelen und Hunden. Und dann vor allem in der Papierkrippen viel Volk.
Die Tradition der Krippen wird auf Franz von Assisi zurückgeführt, der im Jahre 1223 in einer Waldgrotte bei Greccio mit seinen Klosterbrüdern in der Heiligen Nacht die Geburt Jesus nachstellte, um den Bürgern von Assisi die Heilsgeschichte besonders bildhaft vor Augen zu führen. In den Kirchen sah man in der Folgezeit Weihnachtsdarstellungen oft in Lebensgröße bis heute kann man sie in Bayern und Österreich bewundern. Als solche Darstellungen in den Kirchen im Zuge der Aufklärung verboten wurden, wanderten sie in Verkleinerungen in Privathäuser in dieser Zeit entstanden auch die schönen Papierkrippen.
Eine vollständige Weihnachtskrippe beginnt mit der Ankündigung des Engels an Maria, dass das Jesuskind geboren werden soll. Dann folgen die Begegnung von Maria und Elisabeth, die Herbergssuche in Bethlehem, die Geburt im Stall mit der Anbetung der Hirten und der Weisen aus dem Morgenland und schließlich die Flucht nach Ägypten. Allerdings sieht man diese Vollständigkeit kaum einmal, bestenfalls bei den traditionellen Krippenspielen, dann auch in Norddeutschland.
Die Sammlung begann mit einer englischen aufklappbaren Papierkrippe von etwa 1850, die der Sammler vor 62 Jahren auf dem Dachboden fand. Für die vier Kinder des Ehepaars entwickelte sich später das Sammeln von Krippen, die Kinder spielten mit ihnen. Und dann nahm die Familie aus allen Ländern, die sie bereisten, ein Exponat mit, wie andere dort ein Tuch oder eine Flasche Wein kaufen. So kamen bisher rund 130 Krippen zusammen. Das Weihnachtsgeschehen ist bis heute das populärste Ereignis im Kirchenjahr. Die Kirchen sind zu Heiligabend am besten besucht. Das Menschliche, das Besinnliche auch das Fröhliche rührt durch Lieder, Texte und Gestaltung immer neu an. Das macht auch diese Ausstellung deutlich.