Oscar Achenbach - "Zwischen Nordkap und Capri"

Sonderausstellung vom 23. August 2018 - 18. September 2020

Ein Stettiner in Barth: Reiseimpressionen von Norwegen bis Sizilien

Dem Maler Oscar Achenbach (1868-1935) sind die Motivsuche in der Landschaft und ihre realistische, aber auch symbolistisch aufgeladene Darstellung vertraut, entstammt er doch der Region, die auch die Romantiker Ph. O. Runge und C. D. Friedrich hervorgebracht hat.

Nach einer soliden Ausbildung als Graphiker und Lithograph in seiner Geburtsstadt Stettin und später in Berlin steht Oscar Achenbach zur Jahrhundertwende, ebenso, wie viele seiner Künstlerkollegen, im Einfluss einer von der lockeren Pinselführung in französischer Manier inspirierten Malerei - dem Impressionismus.

Früh zieht es ihn nach Norwegen zu den atemberaubenden Fjorden. Die Landschaft des hohen Nordens, das Spiel des Wassers in allen seinen Aggregatzuständen, das das Licht in seiner Härte zu brechen vermag, kommt der impressionistischen Maltechnik sehr entgegen.

Aber auch südliche Gefilde ziehen ihn in den Bann: Bald studiert Achenbach das gleißendere Licht Italiens - und seine abwechslungsreichen Landschaften mit den unvergleichlichen Kulturschätzen.

Auf zahllosen Reisen durch Deutschland und Europa wird Oscar Achenbach dann zu einem beachtenswerten Chronisten der Kulturlandschaft. Stimmungsvoll dokumentiert er seine Sujets, die so heute nicht mehr existieren. Den Stadtansichten u. a. von Rostock, Rothenburg, Berlin, Köln, Stettin und seiner letzten Wirkungsstätte, der Stadt Runkel im Lahntal, verleiht er künstlerische Dauerhaftigkeit, die bei heutigen Betrachtern Neugier und kulturgeschichtliches Interesse zu wecken vermöge.

Auch die Vielfalt der grafischen Techniken des Künstlers überrascht. Original-Druckklischees erlauben den Besuchern der Ausstellung die Herstellung - und gern die weitere persönliche Gestaltung - einer eigenen Oscar-Achenbach-Grafik.